Notwendigkeit der Nutzung
Natürliche und entwässerte Moore stehen weltweit unter steigendem Nutzungsdruck. Dieser Nutzungsdruck entsteht durch eine wachsende Weltbevölkerung, steigende Lebensstandards und die Nachfrage nach Biomasse als erneuerbarer Energieträger. Die Transformation der fossilen Kohlenstoffwirtschaft wird den Nutzungsdruck weiter steigern.
Vor diesem Hintergrund kann auch zukünftig die Notwendigkeit bestehen, verhältnismäßig produktive Moorstandorte weiter zu nutzen. Wo diese Notwendigkeit besteht, ist Paludikultur, als produktive Landnutzungsform mit reduzierten Umweltbelastungen, langfristig die einzige sinnvolle Lösung.
Paludikultur stellt dabei die zweitbeste Lösung gegenüber dem Schutz oder der Wiedervernässung und dem Nutzungsverzicht dar. Bei Flächen mit hohem Naturschutzwert muss wo immer möglich der Naturschutz vorrang haben.
Die entwässerungsbasierte Nutzung, der Torfabbau oder die Versiegelung von Flächen führen (langfristig) zur Zerstörung der Moore und sind daher nicht nachhaltig. Sind sie trotzdem notwendig, um essentielle Bedürfnisse zu erfüllen, z.B. zur Erzeugung von Nahrung oder Wärme, dann ist die Suche nach Alternativen erforderlich. Nur durch Alternativen können Moore mit ihren vielseitigen Funktionen mittelfristig für uns und unsere nachfolgenden Generationen geschützt werden.
Die Kosten und Nutzen der Moornutzung trägt nicht nur der Bewirtschafter. Um möglichst weise und sinnvolle Entscheidungen bezüglich der Moornutzung zu treffen, wurde das Wise-Use-Konzept entwickelt [1]. Mehr über die zukunftsfähige Nutzung von Mooren.
Quellen & weitere Informationen
- Joosten, H.; Clarke, D. (2002): Wise use of mires and peatlands - Background and principles including a framework for decision-making. International Mire Conservation Group / International Peat Society, 304 p.