Aktuelles
2025
Kleiner Sensationsfund
Hartmans Segge ist zurück!

25/06/2025 Studierende des einzigartigen Master-Studiengangs „Landscape ecology and nature conservation“ der Universität Greifswald haben im Rahmen eines Feldpraktikums zu Moorforschung bemerkenswerte botanische Entdeckungen gemacht. Sie fanden die seit 1968 in Mecklenburg-Vorpommern als ausgestorben geltende Hartmans Segge (Carex hartmaniorum) im Ladebower Moor wieder, dem letzten bekannten Standort dieser Art in der Region.
Der Fund war unerwartet: Bei einer Vegetationsaufnahme auf einer Wiesenfläche untersuchten die Studierenden eine 4m² große Fläche genau. Diese gründliche Analyse führte zu der Entdeckung der Hartmans Segge, die beim bloßen Durchstreifen des Gebiets vermutlich übersehen worden wäre. Um die Richtigkeit des Fundes zu überprüfen, konsultierten die Studierenden mehrere botanische Experten, die die Identifikation bestätigten.
Die Hartmans Segge, eine ausdauernde Pflanze, erreicht Wuchshöhen von 30 bis 70cm und besitzt schlanke, grau- bis dunkelgrüne Blätter. Ihre Blütezeit erstreckt sich von Mai bis Juni, wobei die männlichen und weiblichen Blüten unterschiedliche Erscheinungsformen aufweisen. Die Art ist an wechselfeuchten bis staunassen Standorten zu finden und bildet lockerrasige Bestände in nährstoffarmen Feuchtwiesen und Mooren. Leider sind viele ihrer Lebensräume durch Entwässerung und intensive Nutzung stark gefährdet, weshalb der Schutz ihrer natürlichen Habitate von entscheidender Bedeutung ist.
Ein zentraler Punkt für den Erhalt der Hartmans Segge ist die Pflege nährstoffarmer, wechselfeuchter Wiesen durch extensive Nutzung. Dieses Vorgehen umfasst idealerweise eine späte Mahd und den Abtransport des Mähgutes, um eine Nährstoffanreicherung zu vermeiden. Auch die Wiederbelebung von Wiesenbrachen kann der Art zugutekommen, indem die Konkurrenz durch Gehölze und andere Pflanzenarten verringert wird.
Der wiederentdeckte Standort in Ladebower Moor wird mit einer einschürigen Mahd seit einigen Jahren fachgerecht bewirtschaftet, was zeigt, dass ein passendes Wasser- und Bewirtschaftungsregime entscheidend für den Erhalt seltener Pflanzenarten ist. Durch die Verbindung von landwirtschaftlicher Nutzung, Moorschutz und Naturschutz können wertvolle Pflanzengesellschaften erhalten und sogar wiederhergestellt werden.
Die Entdeckung der Hartmans Segge unterstreicht die Wichtigkeit von Forschung und einer nachhaltigen Bewirtschaftung in der Naturschutzpraxis und bietet Hoffnung auf zukünftige Erfolge in der Wiederentdeckung und Erhaltung bedrohter Pflanzenarten.
Das Rad des Moorwissens
drehen am MV-Tag

12/06/2025 Am MV-Tag drehen die Moorforschenden des Greifswald Moor Centrum am Rad und bringen Besucher*innen unter die Haube! Genauer – unter die Haube für Treibhausgasmessungen am Stand der Hochschulen des Landes am Schießwall. An beiden Tagen des Wochenendes wollen die Moor- und Klimaforschenden damit zeigen, wie sie zum Beispiel für uns unsichtbare Emissionen sichtbar machen und messen und warum diese Forschung für Klima und Menschen in MV aber auch weltweit wichtig ist.
Mehr dazu herausfinden können Besucher*innen bei diesen Aktivitäten:
- beim Drehen des großen (Glücks)Rads zu Moorwissens kuriose Moorfacts erfahren und einige Moormythen richtig rücken,
- Moor-Match - herausfinden, aus welcher Moorpflanze welches Produkt werden kann,
- beim Pollenpuzzle und unterm Mikroskop in Jahrtausende Erdgeschichte gucken
- auf der Karte „Moor bei dir?“ das nächstgelegene Nachbarmoor in MV finden
Erworbenes Moorwissen stempeln die Moorforschenden gerne ab. Für ein volles Sammelkärtchen gibt es eine kleine Belohnung. Einfach vorbeikommen am Samstag und Sonntag 21. bis 22. Juni von 11 bis 18 Uhr am Stand der Hochschulen des Landes, Ecke Friedrich-Loeffler-Straße und Schießwall.
Für Moor live im Interview ist GMC-Co-Leiterin Dr. Greta Gaudig am Samstag zwischen 13-14 Uhr auf der NDR-Bühne am Fangenturm zu hören.
Auch für Wissenschaftsministerin Bettina Martin ist das Thema als ein Forschungsfeld der Uni Greifswald von Interesse. Sie wird am Samstag um ca. 13 Uhr.am Stand der Hochschulen erwartet.
Mehr zu Moor gibt es vor dem Pommerschen Landesmuseum in der gemeinsamen Moorpagode der Universitäts- und Hansestadt Greifswald, dem Friedrich Löffler Institut und der Succow Stiftung, die Partner ist im Greifswald Moor Centrum.
Kinder- und JugendUNI
mit moorigen Themen
04/06/2025 Superkräfte & Satellitenbilder – mit diesen Themen machen die Greifswalder Moorwissenschaftler*innen die diesjährige Kinder- und JugendUNI der Universität Greifswald moorig.
Mit zwei spannenden Vorlesungen nehmen wir die jungen Entdecker*innen mit auf eine Reise in das faszinbierende Ökosystem. Am Mittwoch 11. Juni um 10 Uhr erklärt Dr. Vytas Huth für Schüler der Klassen 1-4 „Die Superkräfte der Moore – So schützen sie unser Klima!“. Wie die „Suche nach Mooren in aller Welt mit Satellitenbildern“ geht, zeigt Karen-Doreen Barthelmes am Donnerstag 12. Juni um 9 Uhr.
Einmal für einen Tag Student*in sein und in der Universität zur Vorlesung gehen - das können Schüler*innen der Klassen 1-10 bei der Kinder- und JugendUNI. Hier mehr Information zum Programm mit kostenlosen Vorlesungen und Führungen rund um Wissenschaft & Forschung.
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Vorläufiges Programm online
03/06/2025 Für die 4. Konferenz Renewable Resources from Wet and Rewetted Peatlands – RRR2025 vom 23. bis 26. September 2025 in Greifswald ist das vorläufige Programm jetzt online. Freuen Sie sich auf eine spannende Woche mit zwei Key Notes, 82 Vorträgen, 66 Postern, 14 Workshops, sechs Exkursionen sowie inspirierenden und überraschenden Abendveranstaltungen. Während der Konferenz finden auch zahlreiche Workshops statt, um mehr Raum für Austausch, Diskussion, Zusammenarbeit oder auch Training zu schaffen. Melden Sie sich jetzt über unsere Registrierungsplattform an, die bis zum 25. August 2025 geöffnet ist! Da die Teilnehmerzahl begrenzt ist, empfehlen wir, sich schnell anzumelden. Auf der RRR2025-Webseite halten wir Sie weiter informiert.
Akustik, Kunst und Karton
Alles im neuen Newsletter

23/05/2025 Wie Moor im neuen Schwerpunkt „Landnutzung“ des Berliner Futuriums vertreten ist, welche neuen Kurse und Ausbildungsprogramme es zu Moor gibt und wieviel Moor-Biomasse ein großes Unternehmen in einen neuen Karton gesteckt hat, thematisiert die aktuelle Ausgabe des Paludikultur-Newsletters. Im Paludikultur-Interview erklärt Wissenschaftler Alexander Drexler, warum er beim bioakustischen Monitoring selbst nichts hören muss. Außerdem: neu gestartete Projekte, neue Publikationen und die Übersicht über aktuelle Veranstaltungen zu Moor, Klimaschutz und Paludikultur im Kalender. Wir wünschen eine gute Lektüre und nehmen gerne Feedback zum Newsletter entgegen, per E-Mail an communication@greifswaldmoor.de.