Paludikultur auf Roadshow für mehr Moor und Klimaschutz: Paludi-Tiny House tourt mit Schilf auf dem Dach und Rohrkolben in der Wand
Am 3. September 2021 starten wir mit dem Paludi-Tiny House zu einer zweiwöchigen Tour durch Norddeutschland. An sieben Stationen zeigen wir, was sich aus Moorpflanzen bauen lässt. Im Tiny House steckt Rohrkolben in der Wand, Schilf im Schallschutz und Erle in den Paneelen. Das kleine Haus ist unterwegs für eine große Idee: für mehr nasse Moore, denn diese sind extrem gut für den Klimaschutz und für eine nachhaltige Bioökonomie! Moorpflanzen lassen sich anbauen und regional zu ökologischen Bau- oder Brennstoffen, zu Verpackungen oder Einweggeschirr verarbeiten. Wie, das zeigt das Paludi-Tiny House mit einer rollenden Ausstellung, Exponaten zum Anfassen und viel Infomaterial.
Tourtage: Hier geht es zu Tourtage - News von der Roadshow 2021
Besuch im Paludi-Tiny House
Wohin gehts?
Was aus Paludikultur entstehen kann, zeigte 2021 das Paludi-Tiny House auf der Tour mit folgenden Stationen:
3.9. | 11-15 Uhr | Kummerower See / M-V | Tour the Typha field - Paludikultur- Feldtag auf Rohrkolben-Anbaufläche |
4.9. | 11-16 Uhr | Schwerin, Alter Garten | Schwerins erster Klimaaktionstag |
5.9. | 9-18 Uhr | Rendsburg | NorLa Landwirtschaftsmesse |
6.9. | vormittags | Rendsburg | Fachgespräch „Paludikultur in der Landwirtschaft“ des Bauernverband Schleswig-Holstein |
8.- 11.9. | 9-18 Uhr | Neumünster | NordBau – Baumesse (Halle 5) |
12.9. | 10-17 Uhr | Worpswede / Marktplatz | überMOORgen-Markt |
13.- 14.9. | Ab 13 Uhr (am 13.9.), am 14. bis 14 Uhr | Moorinformationszentrum MoorIZ Ahlenmoor | Klimaaktion für Jugendliche |
15.9. | 9-13 Uhr | Stade / Platz Am Sande | Klimatag |
Bildergalerie
Warum die Tour? Mehr erfahren rund um die Roadshow:
Moore speichern doppelt so viel Kohlenstoff wie die Biomasse der Wälder der Erde - und das auf lediglich 3 Prozent der Landfläche! Zum Großteil sind sie jedoch für Landwirtschaft, Forstwirtschaft oder Torfabbau entwässert. Trocken setzen diese Böden den gespeicherten Kohlenstoff als CO2 in die Atmosphäre frei und das in riesigen Mengen. Um diesen Klimaschaden zu vermeiden und die Ziele des Pariser Klimaschutzabkommens für alle Menschen zu erreichen, müssen Moorflächen wiedervernässt werden. Ein hoher Wasserstand auf diesen Flächen stoppt weitere Emissionen und verhindert die weitere Degradierung und Sackung des Bodens. Gleichzeitig lassen sich diese Flächen weiter nutzen, nämlich nass und innovativ – also in Paludikultur. Der Begriff leitet sich ab von lat. palus (Sumpf) und cultura (Anbau, Landwirtschaft). Schilf, Rohrkolben, Torfmoose und viele andere Pflanzen bieten sich dafür an. Aus ihnen lassen sich z.B. Baustoffe oder Ersatz für Torferden im Gartenbau gewinnen. Durch Anbau und Verwertung kann eine Kreislaufwirtschaft mit neuen Arbeitsplätzen in ländlichen Gebieten entstehen. Zu Paludikultur gibt es bereits viel Forschung, aber bisher setzen nur wenige Landwirte und Hersteller sie als Pioniere um. Deshalb hat das Unternehmen Moor and more das Paludi-Tiny House gebaut. Gemeinsam mit dem GMC möchte es damit auf der Roadshow Landwirt*innen, Unternehmer*innen, Kommunen, Politiker*innen und eine breite Öffentlichkeit erreichen und informieren.
Mehr Information rund ums Paludi-Tiny House
- Mehr zum Bau des Paludi-Tiny House und den Materialien
- Film „Tiny Moor House“
- Wissenschaftliche Ökobilanz des Paludi-Tiny House (englisch)
- Paludi-Tiny House als Gewinner im Hochschulwettbewerb „Zeig deine Forschung!“ im Wissenschaftsjahr Bioökonomie 2020|21 – Bioökonomie