PROSUGA
Verbundvorhaben: Industrielle Produktion von Torfmoos zur Herstellung von innovativen Kultursubstraten für den Erwerbsgartenbau.
Nachdem im MOOSFARM Projekt der Prototyp eines schwimmfähigen Vegetationsträgers für die Torfmooskultivierung auf Wasserflächen entwickelt worden war, wurde bei PROSUGA die Anwendung im industriellen Maßstab getestet. Untersucht wurden alle Bereiche der Produktionskette, einschließlich Torfmoos-Saatgutherstellung, Mattenproduktion, Vorkultivierung, großflächige Torfmooskultur, Ernte, Substratherstellung bis hin zu pflanzenbaulichen Tests der neuen Substrate.
Inhalte
Analog zur Produktionskette wurden in sieben Teilvorhaben fachübergreifend durch die Verbundpartner die angestrebten Eigenschaften definiert, die einzelnen Komponenten hergestellt und in Feldversuchen erprobt.
Die Verfügbarkeit von ausreichend geeignetem Saatgut (Diasporen) ist Voraussetzung für die großflächige Umsetzung der Torfmooskultivierung. Da die (umfangreiche) Entnahme der in Deutschland geschützten Gattung Sphagnum aus natürlichen Beständen weder erwünscht noch möglich ist, wurden Versuche zu generativer und vegetativer Vermehrung – auch submers – durchgeführt (UG).
Die Optimierung des Prototyps eines schwimmfähigen Vegetationsträgers und die maschinelle Aufbringung des Saatgutes auf die Matte bilden die Grundlage für die Umsetzung der Torfmooskultivierung auf Wasserflächen im industriellen Maßstab (mst). Um die Etablierung der Torfmooskultur auf den Gewässern zu beschleunigen, wurden die Torfmoose auf Vliesen ebenerdig im Freiland unter Schattierfolie vorkultiviert (NIRA). In einem großflächigen Feldversuch (2.000 m²) auf einem Tagebaurestsee in Brandenburg wurden die entwickelten Matten mit und ohne Vorkultur getestet sowie die Entwicklung des Torfmoosrasens untersucht (HUB).
Die im MOOSFARM Projekt entwickelten Konzepte zur Ernte der Torfmoose wurden umgesetzt und optimiert (IASP). Für die Aufbereitung des Ernteguts war zunächst dessen Trocknung notwendig, für die die Abwärme eines regionalen Biogas-BHKW genutzt wurde (IASP). Die getrocknete Torfmoos-Biomasse wurde anschließend zu einem Substratausgangsstoff verarbeitet, um im industriellen Maßstab Kultursubstrate daraus herzustellen (MoKuRa). Diese innovativen Substratmischungen auf Basis der produzierten Torfmoose wurden umfassend im Versuchsgewächshaus (HUB) sowie in gärtnerischer Großproduktion (RoLa) getestet und dabei Wasserführung, Düngungsstrategie, automatisiertes Topfen und die Vermarktung optimiert.
Verbundpartner:innen
- Universität Greifswald,
Inst. für Botanik und Landschaftsökologie (UG) - Humboldt-Universität zu Berlin,
Inst. für Gartenbauwissenschaften (HUB) - Institut für Agrar- und Stadtökologische Projekte
an der Humboldt-Universität zu Berlin (IASP) - Torfwerk Moorkultur Ramsloh Werner Koch GmbH & Co. KG (MoKuRa)
- mst-Dränbedarf GmbH (mst)
- Niedersächsische Rasenkulturen NIRA GmbH & Co. KG (NIRA)
- Rosengut Langerwisch GmbH & Co. KG (RoLa)