Aktuelles

2024

Moor & Klima & Ostseeküste

Auf 850 ha Restauration bis 2034

5/10/24 Zwölf eingedeichte Küstenpolder zwischen Rostock und der polnischen Ostsee wird das Projekt "Moorklimaschutz an der Ostseeküste" in den nächsten zehn Jahren restaurieren. Ein Ziel des ANK-Modellvorhabens ist es, die andauernde Freisetzung klimaschädlicher Gase auf diesen insgesamt 850 ha deutlich zu senken, etwa bis zu 24.000 Tonnen CO2 pro Jahr. Ein weiteres Vorhaben, um klimaverträgliche Landnutzung zu etablieren. Zum Start machte sich Bundesumweltministerin Steffi Lemke vergangenen Freitag in Bresewitz (Landkreis Vorpommern- Rügen) ein Bild von bereits erfolgreich renaturierten Moorflächen an der Küste. Den Zuwendungsbescheid über 27,8 Millionen Euro übergab sie an die Projektverantwortlichen Georg Nikelski (Ostseestiftung), Professorin Maren Voß (Leibniz-Institut für Ostseeforschung Warnemünde/Marine Kreisläufe) und Professor Gerald Jurasinski (Universität Greifswald/Greifswald Moor Centrum). Gefördert wird das Projekt durch das Bundesamt für Naturschutz, die Mittel wer-den durch das Bundesumweltministerium (BMUV) im Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz (ANK) bereitgestellt. Das Land Mecklenburg-Vorpommern beteiligt sich mit 2,3 Millionen Euro am Projekt.

Bild: Personen von links: Prof. Maren Voß, Georg Nikelski, Bundesumweltministerin Steffi Lemke, Dr. Balázs Baranyai (Ostseestiftung), Minister Dr. Till Backhaus, Prof. Gerald Jurasinski (Foto: Andreas Krone.)

Paludikultur & Biodiv, Karton, Theater

Neuer Newsletter

1/10/24 Paludikultur in Kombination mit Biodiversität, Karton und Theater – das sind unter anderen Themen der aktuellen Ausgabe unseres Newsletters: Wie Biodiversität sich auf Paludkulturflächen entwickelt, dazu fasst ein neues Informationspapier Erfahrungen aus Deutschland zusammen. Wie und warum die OTTO GmbH einen Versandkarton mit Anteilen aus Paludikultur-Biomasse entwickelt hat, erzählt die dortige Nachhaltigkeitsmangagerin Karla Jabben. Per Newsletter gibt es auch eine Einladung: Am Tag der deutschen Einheit am 3. Oktober wirft das Greifswald Moor Centrum gemeinsam mit der Universität Greifswald in Schwerin per Theater & Talk einen Blick in die Geschichte und die Zukunft der Moorbewirtschaftung – unterhaltsam, kostenfrei und offen für alle.

Wir wünschen eine gute Lektüre und nehmen gerne Feedback zum Newsletter entgegen, per E-Mail an communication@greifswaldmoor.de.

Paludikultur und Biodiversität

Alles Wichtige in kurz im neuen Infopapier

26/09/24 Im Vergleich zu Landwirtschaft auf entwässertem Moor fördert Paludikultur die Biodiversität, das fasst das neue Informationspapier von Hochschule für Nachhaltige Entwicklung Eberswalde, Peatland Science Center und Greifswald Moor Centrum zusammen. Klar ist: Moortypische und moorspezifische Arten haben keinen Lebensraum auf entwässerten Moorböden. Welchen Raum sie auf bewirtschafteten wiedervernässten Fläche haben, zeigen inzwischen Untersuchungen in mehreren Gebieten. So hat sich zum Beispiel auf einer 10 Hektar großen Anbaufläche von Rohrkolben in Mecklenburg-Vorpommern die Zahl der Vogelarten der Roten Liste innerhalb von vier Jahren verdoppelt. Auf einer Torfmooskultivierungsfläche von 17 Hektar in Niedersachsen gleicht die Zahl der moortypischen Libellenarten nach ca. zehnjähriger Beobachtung fast der in naturnahen Mooren der Gegend. Nach Wiedervernässung finden sich nässeliebende und seltene Arten, wo zuvor frischeanzeigende und weit verbreitete Arten vorhanden waren. Bei Bewirtschaftung wirken sich Intensität, Mahd und Erntezeitpunkt unterschiedlich auf diese aus. Das Mähen von Flächen schafft durch geringere Streu, mehr Lichteinfall und Aushagerung eine artenreichere Vegetation. Im Winter fehlen damit aber Wirtspflanzen und Winterrefugien für manche Tierarten. Das Informationspapier geht auf negative wie positive Aspekte ein, sowie auf mögliche Konflikte mit dem Naturschutz und begleitende Maßnahmen, die Biodiversität auf Paludikulturflächen fördern können.

Tag der deutschen Einheit – nicht ohne Moor

GMC mit Theater und Expertentalk in Schwerin

26/09/24 Mecklenburg-Vorpommern ist in diesem Jahr Gastgeber der mehrtägigen Feierlichkeiten zum Tag der deutschen Einheit. Gelegenheit, die Moore und Forschung des Landes zu präsentieren mit Blick in die Vergangenheit und Perspektiven für die Zukunft - verpackt in einem abwechslungsreichen Programm. Unterhaltsam, öffentlich und kostenfrei am Donnerstag, 3. Oktober, von 15:15-16:45 Uhr auf dem Zukunftsforum im Innenhof des Schlosses Schwerin:

15:15 Uhr „Moor muss nass, oder was“ – Ein Theaterstück der 9. Klasse der Martinschule Greifswald: Dem Moorforscher Prof. Dr. Hans Joosten aus Greifswald gelingt es mit Hilfe Mephistos in die DDR-Vergangenheit ins Jahr 1958 zu reisen. Dort sind gerade tausende Jugendliche damit beschäftigt die Friedländer Große Wiese, ein riesiges Moorgebiet in Mecklenburg-Vorpommern, trockenzulegen. Warum tun sie das, wird es dem Professor gelingen, die Jugendlichen davon zu überzeugen, ihre Arbeit einzustellen, und welche Pläne verfolgt Mephisto eigentlich?

15:45 Uhr Zurück in der Gegenwart treffen die Schüler den Moorprof ganz real. Sie stellen ihm Fragen: Warum wäre Joosten lieber in der Vergangenheit geblieben und warum wurde aus der damaligen Begeisterung das Desaster von heute?

16:00 Uhr Welches Potenzial bietet Paludikultur für Landwirtschaft und Wirtschaft? Was muss politisch für mehr Paludikultur passieren und wie kann die Forschung dazu beitragen? Darüber diskutieren Dr. Franziska Tanneberger (GMC-Leitung und Trägerin des Deutschen Umweltpreises), Dr. Till Backhaus (Minister für Umwelt und Landwirtschaft MV), Tobias Gruber (Bereichsleiter Nachhaltigkeit, OTTO) und Landwirt Rembert Wellen. Die Moderation hat Jan Meßerschmidt, Leiter der Hochschulkommunikation der Universität Greifswald.

GMC auf PSC Freising

Unsere Beiträge in der Übersicht

10/09/2024 Vom 18.-21. September 2024 lädt das Peatland Science Centre an der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf zur International Peatland Science Conference (iPSC) ein. Zahlreiche GMC Personen beteiligen sich mit Vorträgen und Postern. Hier sind sie in einer Übersicht zusammengestellt:

Donnerstag 19. September
14:45 Mehr als ein Papiertiger: Paludikultur-Pilotprojekte in der Papierherstellung – Clemens Kleinspehn

14.45 Microbial community development during and after rewetting a coastal peatland - Sara E. Anthony

15:00 Paludiculture can support biodiversity conservation in rewetted fen peatlands – Hanna R. Martens

15:30 Sphagnum paludiculture sites as surrogate habitats for bog species of many species groups – results of long-term investigation in Northwest Germany – Dr. Greta Gaudig

Freitag 20. September
8:30 Opening with environmental Art “MoorReaktor” - MONAS collective in cooperation with GMC

13:20 Keynote People make Peatlands – practical projects and political processes towards peatland rewetting - Prof. Dr. Gerald Jurasinski:

15:30 Water Management for Spaghnum and Typha Paludiculture – Matthias Krebs

16:00 Bright spots in peatland conservation and restoration Renske Vroom

16:00 Putting Paludicultur into practice – six years of large scale Typha cultivation in Northeast Germany – Josephine Neubert

16:15 Peat formation potential of Typha spp. On a Paludiculture pilot site – Meline Brendel

16:30 PEATMAP: Prototyp model for the study of peatland and swob distribution, ecology and carbon dynamics in the Iberian Peninsula lanscaoe mosaic - Miguel Geraldes

16:30 Paludiculture and biomass quality of cattail on a 10 ha Paludiculture Pilot site in Northeast Germany – Nora Köhn

Dr. Franziska Tanneberger, GMC-Co-Leiterin und Trägerin des Deutschen Umweltpreises 2024, ist Mitglied des Scientific Committee. Die Konferenz findet auf dem Campus Hochschule für angewandte Wissenschaften Weihenstephan-Triesdorf (HSWT) in Freising statt. Weitere Informationen im (Link: ausführlichen Programmheft.