Aktuelles

2023

Fragen und Antworten zur Wiedervernässung von Mooren

EU Gesetze zu Renaturierung und Bodengesundheit

22.05.2023 Die Verhandlungen zwischen EU-Parlament und EU-Rat über das Naturwiederherstellungsgesetz (NRL) und das Bodengesundheitsgesetz laufen. Wenn man bedenkt, welche Rolle die Wiederherstellung von Torfmooren für beide spielt, ist es für die Beteiligten wichtig, sie zu verstehen. Deshalb haben das Greifswald Moor Centrum, dessen Partner die Succow-Stiftung ist, und weitere Partner sieben kurze Fragen und Antworten zusammengestellt. Es geht unter anderem um

  • den Unterschied zwischen Wiedervernässung und Wiederherstellung
  • Kosten und Nutzen dieser Aktivitäten
  • Verfügbarkeit von Daten zur Moorverteilung und zum Zustand, zur Vereinbarkeit von Wiedervernässung mit produktiver Landnutzung und zur Ernährungssicherheit
  • Methanemissionen nach Wiedervernässung

How to paludiculture?

Ja, geht … zeigt unser neuer Film!

How to paludiculture? (Bild: BioFilm)

15/05/2023 Paludikultur - nur ein Modewort? Mehr offene Fragen als Möglichkeiten? Nee! Nachhaltige Landwirtschaft auf nassen und wiedervernässten Mooren ist dringend notwendig, um die Klimakrise zu bekämpfen. Wie - das interessiert Landwirte, Landeigentümer und Politiker in moorreichen Ländern in ganz Europa. Deshalb haben sich 50 Personen aus 10 EU-Mitgliedsstaaten Beispiele für Paludikultur in Norddeutschland angeschaut, geführt von Wissenschaftlern und Praxiserfahrenen des Greifswald Moor Centrum und der Succow-Stiftung. Unser neuer Film How to paludiculture zeigt, was die Teilnehmer auf der fünftägigen Paludikultur-Studienreise gelernt haben. Er zeigt ihre Fragen, Bedarfe und Perspektiven sowie bereits bestehende Projekte und Erfahrungen von Paludikultur-Pionieren vor Ort. Viel wertvolle Information – nicht nur für die Teilnehmer, sondern jetzt (per Film) auch für alle. Gerne teilen! Dieser Film wurde im von der Europäischen Klimaschutzinitiative (EUKI) finanzierten Projekt EUKI - Kohlenstoffbindung durch Baltische Landwirte und dem Projekt toMOORow, beide von Succow Stiftung und Partnern, erstellt.

Save the Date (für schneller nässer)

Konferenz: Moorklimaschutz beschleunigen

28/02/2023 Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt und das Greifswald Moor Centrum, in dem die Succow Stiftung Partner ist, laden am 1. Juni 2023 gemeinsam ein zur Konferenz „Moorklimaschutz beschleunigen - Wie die Wiedervernässung der Moore in die Fläche kommt“. Moorklimaschutz beschleunigen! - Wie die Wiedervernässung der Moore in die Fläche kommt. Um die deutschen Klimaschutzziele bis 2045 zu erreichen, muss es schneller gehen mit dem Moorbodenschutz. Doch die Hürden dafür sind weiterhin hoch. Jetzt bieten Aktionsprogramm natürlicher Klimaschutz oder die Nationale Moorschutzstrategie die Möglichkeit, Hemmnisse für Moorschutzprojekte abzubauen und Planung wie Genehmigung auf Bundes- wie Landesebene zu beschleunigen. Wie das konkret aussehen könnte, wird bei der Veranstaltung im DBU Zentrum für Umweltkommunikation in Osnabrück aufgezeigt und diskutiert werden, unter anderem in Forschungsergebnissen des Greifswald Moor Centrum und Erfahrungen aus verschiedenen Moor- und Klimaschutzprojekten in den moorreichen Bundesländern.

Kleines Torfmoos spart CO2 big style

85 Prozent weniger CO2-Austoß

Torfmoose im Bioreaktor (Foto: N. Körner)

27/03/2023 Torfmoose auf wiedervernässten Hochmoorflächen anzubauen statt diese zu entwässern und als Grünland zu nutzen, kann bis zu 85 Prozent der Treibhausgasemissionen einsparen. Das fand ein Forschungsteam der Universitäten Rostock und Greifswald heraus, das erstmalig eine Treibhausgasbilanz für den gesamten Anbauzyklus von Torfmoosen erstellt hat. Die Ergebnisse präsentieren die Wissenschaftler jetzt im Artikel Full-cycle greenhouse gas balance of a Sphagnum paludiculture site on former bog grassland in Germany in der internationalen Fachzeitschrift Science of the Total Environment vor. Sie liefern damit weitere Argumente für das gerade begonnene Projekt MOOSstart. Das dreijährige Verbundvorhaben der Universität Greifswald und Partnern befördert der Anbau von Torfmoosen in Paludikultur. Dabei soll die Herstellung von Saatgut für die kleine Pflanze in einem Bioreaktor im großen Stil vorangetrieben werden.
Das Vorhaben mit dem ausführlichen Titel „Ertragssteigerung und Hochskalieren der Produktion und Ausbringung von Saatgut als Initiale für den Anbau nachwachsender Torfmoos-Biomasse in Paludikultur“ führen die Universitäten Greifswald und Freiburg, sowie die Hochschule Anhalt und dem Praxispartner Niedersächsische Rasenkulturen (NIRA) durch. MOOSstart entwickelt ein Verfahren weiter, bei dem vegetatives Pflanzenmaterial in einem Photobioreaktor steril  vermehrt wird, konstruiert einen preiswerten Bioreaktor dafür und testet diesen. Zur Aussaat für das produzierte Saatgut arbeitet es auch an geeigneter Technik und entwickelt Verfahren zur Steigerung der Ernteerträge . Die Wissenschaftler*innen möchten damit einen Beitrag hin zu einer klimaneutralen Moornutzung und Substratwirtschaft leisten.

Moor und Methan – was tun?

Neues Faktenpapier erklärt‘s

Methan und Moor - wie ist das eigentlich? (Illustration: GMC per canva).

13/03/2023 Kurz und knapp erklärt unser neues Faktenpapier die Rolle von Methan bei der Wiedervernässung von Moor. Nasse Moore setzen Methan (CH4) frei, auch beim Wiedervernässen von Flächen entsteht das klimaschädliche Gas. Es hat eine deutlich stärkere Klimawirkung als Kohlendioxid (CO2), verbleibt aber nur relativ kurz in der Atmosphäre. Bis 2030 sollen die Emissionen von Methan im Vergleich zu 2020 weltweit um 30% reduziert werden. Spricht das nun gegen ein Restaurieren von Mooren? Tut es nicht, erklärt das neue Faktenpapier: Für die Bewältigung der Klimakrise ist es notwendig, die atmosphärische Konzentration von allen dreien für Moore relevanten Treibhausgasen (CH4, CO2, Lachgas (N2O)) zu verringern. Wiedervernässungen senken die langlebigen CO2-Emissionen aus Mooren effektiv schnell auf null und sind daher für den Klimaschutz immer die richtige Wahl.