Aktuelles
April 2025
Moor für Ministerin
Aktuelle Forschung vorgestellt

01/04/2025 Den aktuellen Stand von Forschung und Datenbanken konnten wir Umweltministerin Steffi Lemke (BMUV) bei ihrem Besuch am Greifswald Moor Centrum vorstellen. Moorforschung spielt eine wichtige Rolle in der Forschungsstrategie der Universität Greifswald, erläuterte Prorektor Peter Michalik zur Begrüßung. Die Messungen von Pflanzenbiomasse und Treibhausgasen in der Mesokosmenanlage, die Schilfsammlung und das älteste Buch in der Moorbibliothek, erklärt durch Franziska Tanneberger, Gerald Jurasinski, Sebastian van der Linden und Hans Joosten, fand die Ministerin interessant. Begeistert haben sie aber besonders unsere Torfmoose, die ihr Greta Gaudig zeigte. Paludikultur, Biodiversität und Torfbildung gehörten zu den weiteren Themen des Austauschs - und auch der Ausblick auf zukünftige Forschung, wie sie im heute gestarteten Sonderforschungsbereich der Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) WETSCAPES 2.0 stattfinden wird. Daher hat auch die Begleitung der Ministerin durch Nathalie Niederdrenk und Ulf Hauke aus dem Referat für vorsorgenden Bodenschutz und Moorschutz, die GMC-Vertreter*innen sehr gefreut.
Spatenstich & Sernitz
Wiedervernässung gestartet

01/04/2025 Mit einem symbolischen Spatenstich startet die Einrichtung einer Nasswiesen-Paludikultur der Initiative toMOORow – Nasse Moore für eine nachhaltige Zukunft. Die Torfwiesen im Sernitz-Moor dienen dabei als Modellprojekt: Hier werden jetzt Entwässerungsgräben verfüllt, im Fließ Sohlschwellen zur Wasserrückhaltung errichtet und anschließend mit lokalen Landwirt*innen eine nachhaltige Nutzung durch Paludikultur mit einer Größe von ca. 80 Hektar etabliert. Die Maßnahmen tragen dazu bei, Wasser in der Landschaft zu halten, Treibhausgasemissionen, um bis zu 1.200 Tonnen CO₂-Äquivalente pro Jahr zu reduzieren und die Wiederansiedlung moortypischer Pflanzen- und Tierarten zu ermöglichen.
Die Initiative setzt damit die jahrelange Arbeit für die Wiederherstellung natürlicher Verhältnisse im Sernitz-Moor im Biosphärenreservat „Schorfheide-Chorin“ im Rahmen des LIFE Projekts „Schreiadler“ fort. In Abstimmung mit Anwohner*innen und Landnutzer*innen wurden Maßnahmen für Wasserrückhalt entwickelt, Weiden für Wasserbüffel eingerichtet und ein Moorerlebnispfad gestaltet, um nur einen Ausschnitt des erfolgreichen Projekts zu nennen.
Zum Auftakt waren die geschäftsführenden Bundesminister*innen Steffi Lemke und Cem Özdemir gekommen, da sie in den Aktivitäten in der Sernitz ein starkes Zeichen für eine zukunftsfähige Moornutzung durch die Initiative toMOORow von Succow Stiftung, Partner im Greifswald Moor Centrum, und Umweltstiftung Michael Otto sehen.
Moor sehen und Treibhausgase abschätzen
Neuer GEST-Kurs
01/04/2025 Moor sehen und … Treibhausgase abschätzen? Das zu können ist nicht schlecht und zunehmend gefragt. Treibhausgasen zu erfassen ist ein entscheidender Schritt, um sie auch reduzieren und damit die Klimakrise bekämpfen zu können. Das Greifswald Moor Centrum hat nicht nur die passende Methode sondern auch die Schulung dazu – den GEST-Kurs von 2.-4. Juli in Greifswald!
GEST steht für Greenhouse gas Emission Site Type. Die Idee ist, entstehende Treibhausgase durch Wasserstand, Nutzungsart und Vegetation zu ermitteln.
Im Kurs erlernen Teilnehmende:
- Wasserstufen im Gelände zu erfassen
- eine Treibhausgas-Bilanzierung zu erstellen und das potentielle Einsparpotential zu ermitteln
Die praktische Anwendung erfolgt in zwei Kartierübungen:
- in einem degradierten Wirtschaftsgrünland in der Ryckniederung und
- auf dem ungenutzter Nassstandort
Zusätzlich werden unter anderem diese Fragen erörtert:
- Wie lässt sich der GEST-Ansatz in den klimapolitischen Rahmen einordnen und welche weiteren Anwendungsbereiche gibt es?
- Wie vertrauenswürdig sind Kohlenstoffzertifikate und welche Kriterien braucht es dafür?
Der Kurs richtet sich an alle, die in der Planung oder Umsetzung von Moor- und Klimaschutzprojekten tätig sein möchten.
Die Teilnahmegebühr beträgt 370 Euro (ermäßigt 220 Euro)
Botanische Artenkenntnis ist Voraussetzung, Vorwissen zu Moor- und Klimaschutzprojekten wünschenswert.
Jetzt anmelden, um mit dem GEST-Ansatz aktiv zu Moor- und Klimaschutz beizutragen!

Startschuss für WETSCAPES 2.0
mit einer zweitägigen Veranstaltung

01/04/2025 WETSCAPES 2.0, ein großes, interdisziplinäres Wissenschaftskonsortium zur Erforschung wiedervernässter Niedermoore, startete heute mit einem zweitägigen Treffen an der Universität Rostock mit mehr als 50 Wissenschaftler:innen aus verschiedenen Bereichen, darunter 22 Principal Investigators (PIs), die verschiedene Teilprojekte leiten, sowie viele Early Career Researchers (ECR).
Die Vielfalt der Teilnehmer:innen machte deutlich, wie komplex und ehrgeizig dieses von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderte Forschungsprogramm ist, in dem etwa 100 Screening-Standorte, 5 Kernstandorte und zwei landschaftsbezogene Experimente in wiedervernässten Mooren in Mecklenburg-Vorpommern untersucht werden sollen. Das Bundesland Mecklenburg-Vorpommern hat bereits mehr als 10 % seiner Moorflächen wiedervernässt und ist führend bei der Entwicklung von Lösungen für die Nutzung feuchter Moore (Paludikultur, CO2-Zertifikate, Naturtourismus, Fotovoltaik in Mooren). Nun wird der CRC auch die Grundlagenforschung in wiedervernässten Mooren massiv vorantreiben.
Zum Auftakt gab es einen Ausflug zu einem der geplanten Screening-Standorte, wo die ersten unserer 1.000 Sensoren für die Datenerfassung des Projekts installiert wurden! Für einige von uns war es der erste Besuch in einem norddeutschen Niedermoor. Sie sind fast überall und sehen oft aus wie „normales“ Grünland!
Neben der Förderung durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) wird der Transregio-Sonderforschungsbereich (SFB) 410 zusätzlich von der Universität Greifswald, der Universität Rostock, dem Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) der Humboldt-Universität zu Berlin, dem GFZ Helmholtz-Zentrum für Geoforschung und dem Max-Planck-Institut für Biogeochemie der Ludwig-Maximilians-Universität München unterstützt.